"Sich mit jedem Tact mehr zu verwundern, und doch mehr zu Haus zu fühlen"

Die These, dass es ab den 1870er Jahren zu einer Re-Internationalisierung des Symphonik-Repertoires kam, nachdem dieses zuvor, der Kanonisierung klassischen Wiener Modells, primär von Werken deutscher Komponisten bestimmt wurde, wird am Beispiel Musikstadt Leipzig überprüft. bietet sich für eine repertoire- und rezeptionsgeschichtlicher Erforschung Symphonik im Zeitalter Nationalismus aus städtischen Perspektive besonders an, aufgrund bürgerlichen Symphoniekonzertwesens, international bedeutender Einrichtungen wie Verlagen, Konservatorien dem Gewandhaus sowie nicht zuletzt kontinuierlichen reichhaltigen Quellenüberlieferung. Primär das Konzertrepertoire berücksichtigt, wobei hinterfragt wird, ob damalige Konzert- Musikalienrepertoire überhaupt hinreichend Gelegenheit bot, um einen Prozess (Re-)Internationalisierung wahrzunehmen die neue Werkproduktion kennenzulernen. Weiterhin werden Reaktionen auf internationale Repertoire untersucht als Idealfall wechselseitigen Kulturtransfers internationaler Verflechtung hinterfragt. In Interpretation fließen dabei auch Resultate Untersuchungen Verlagsprogrammen zur Presseresonanz ein, da beide Aspekte wesentliche Faktoren ortsspezifischen Kontextes Leipziger Konzerte bilden. Das untersuchte Werkcorpus umfasst Zeit vom Amtsantritt Mendelssohns bis zum Ersten Weltkrieg (1835-1914) mit Komponisten, deutschen oder österreichischen Musikkulturraum zählen verwendet weitgefassten Symphonie-Begriff. Zunächst strukturelle Rahmenbedingungen ein statistischer Überblick über Symphoniekonzerte 19. Jahrhundert gegeben, bevor Entwicklung Konzertrepertoires einzelnen (darunter Gewandhaus, Liszt-Verein, Musikalische Gesellschaft, Philharmonische Winderstein-Orchesters) näher eingegangen wird. Anschließend Ver- Entflechtungen Vergleich Verlagsrepertoire herausgearbeitet. Schließlich Rezeption symphonischen Repertoires in Presse erörtert. Insgesamt festgehalten, durchaus erkennbar ist zeitgenössischen wahrgenommen wurde. Dieser war jedoch weder Ergebnis gezielten Programmstrategie noch stand er Zentrum Musikdiskurses, vollzog eher Hintergrund internationalen Leipzig, viele ausländische Musiker Studien- Konzertaufenthalten beziehungsweise Geschäftsbeziehungen Verlegern bewog. Ein Kulturtransfer engeren Sinn lässt demnach erkennen.
 bms online (Beatrix Obal)